Sie spielen mit dem Gedanken, selbst mit der Imkerei zu beginnen? Das freut uns natürlich. Es ist gar nicht so schwer. Ob jung oder alt – im Prinzip kann jeder Imker werden! Eine spezielle Ausbildung ist dafür nicht vorgeschrieben. In Deutschland werden rund 700.000 Bienenvölker von nahezu 100.000 Imkern versorgt. Ungefähr 99 Prozent dieser Imker gehen ihrer Tätigkeit als Hobby nach, nur 1.000 betreiben die Imkerei im Nebenerwerb oder als Berufsimker. Eine vorherige umfassende Information, der Besuch von Kursen und idealerweise praktische Erfahrungen bei routinierten Imkern ist allerdings mehr als empfehlenswert. Das Wichtigste ist allerdings, dass man Spaß daran hat, gerne Zeit in der Natur verbringt und keine Angst vor kleinen krabbelnden Tierchen hat.

Grundvoraussetzungen

Bevor Sie sich endgültig für die Bienenhaltung entscheiden, sollten Sie zu allererst einige Grundvoraussetzungen prüfen:

  • Vertrage ich Bienenstiche? Wer allergisch auf Bienenstiche reagiert, sollten auf keinen Fall mit der Imkerei beginnen.
  • Habe die nötige Zeit? Als Daumenregel kann man mit einem Zeitaufwand von 10 Stunden/Jahr je Bienenvolk rechnen (am Anfang vielleicht etwas mehr mangels Routine). Der Zeitaufwand variiert stark zwischen Sommer und Winter. Von April bis August fällt die meiste Arbeit am Bienenvolk an.
  • Kann ich die notwendigen Anfangsinvestionen tätigen? Für den Start in das neue Hobby muss man für 1-2 Bienenvölker mit einer Investition für rund 1000 Euro rechnen. Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau bietet ein sehr informatives PDF zum Download an.
  • Habe ich einen geeigneten Standort für meine Bienenvölker? Der Standort für die Aufstellung von Bienenvölkern ist mit einem gewissen Platzbedarf verbunden. Man rechnet pro Bienenvolk 100 qm Platzbedarf. Das BGB enthält folgende Informationen: Bienenwohnungen (Beuten, nicht Bienenhäuser) dürfen im Prinzip überall aufgestellt werden. Es braucht kein Grenzabstand eingehalten zu werden. Die Imkerei muss ortsüblich sein und Dritte nicht unzumutbar belästigen. Ist man nicht der Eigentümer des Stellplatzes, gilt es, dessen Einverständnis einzuholen (z.B. Landwirt, Verantwortlicher der Forstbehörde, u.U. der Unteren Landschaftsbehörde, des Umweltamtes der Kommunen). Naturschutzgebiete unterliegen besonderen Regelungen, die u.U. Bienenhaltung einschränken oder gar unterbinden. Auch in hier bietet die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau ein PDF zum Download an.

Grundsatzentscheidungen

Wenn alle Grundvoraussetzungen erfüllt sind, gilt es ein paar Grundsatzentscheidungen zu treffen:

  • Welche Bienenrasse verwende ich? Die wichtiges Bienenrasse in Deutschland ist die Carnica. Daneben werden in Mecklenburg-Vorpommern noch die dunkle Biene und die Buckfast durch das Bienenzuchtzentrum Bantin züchterisch unterstützt. Als Anfänger sollte man die Carnica wählen.
  • Welche Wabengröße verwende ich? Es gibt eine wahre Flut an unterschiedlichen Beutentypen. Gerade in den neuen Bundesländern sind noch viele Hinterbehandlungsbeuten, mit denen die Waderwagen bestückt wurden, im Einsatz. Wenn man jedoch neu mit der Imkerei beginnt, sollte man auf jeden Fall eine modernen Magazin-Beute wählen. Die gängigsten Formaten sind Deutsch-Normal (DNM), Zander und Dadant. Als Anfänger das richtige Format zu wählen ist sehr schwer, da dies stark von der eigenen Betriebsweise,  den Vorlieben und nicht zuletzt von der eigenen körperlichen Konstitution abhängig ist (eine prall mit Honig gefüllte Holz-Zarge im Zander-Maß wiegt an die 30 kg). Am besten wählt man zum Start das Format, das im Bekanntenkreis oder im örtlichen Imkerverein am gebräuchlichsten ist. Ein einfacher nachträglicher Wechsel der Wabengröße ist mit den Magazin-Imker-Beuten möglich, bei denen Magazine mit unterschiedlichen Wagenmaßen aufeinander passen.

Einen sehr informativen Leitfaden für Imkerei-Interessierte bietet auch der Bienenzuchtverein Merkstein. Die dort aufgeführten Gesetzte und Verordnungen gelten auch für das Land Mecklenburg-Vorpommern.

Warum sollte ich als Imker einem Verein beitreten?

Natürlich ist die Mitgliedschaft in einem Imkerverein mit Kosten verbunden, und wenn man sich dort Engagiert auch mit Arbeit. Also warum nicht einfach so mit dem Imkern beginnen? Für eine Mitgliedschaft sprechen folgende Punkte:

  1. Tierhalterhaftung. Als Mitglied in einem Imker-Verein der im Deutschen Imkerbund organisiert ist, sind Sie automatisch versichert. Der Deutsche Imkerbund versichert seine Mitglieder pauschal ( Haftpflichtvers., Unfallvers., Sachvers.), siehe dazu auch: www.imkerversicherung.de
  2. Informationsaustausch mit anderen Imkern in der Region. Als Neuimker lernen Sie viele andere Imker in ihrer Umgebung kennen, erhalten bei Fragen und Problemen kompetente Beratung und Unterstützung oder haben im Not-/Krankheitsfall einen „Bienensitter“, der nach ihren Völkern schaut.
  3. Geförderte Sammelbestellungen zur Varroa-Bekämpfung. Als Bienenhalter bekommen Sie automatisch noch einen weiteren Tierchen um das Sie sich kümmern müssen: die Varroa-Milbe. Die Medikamente/Mittel zur Bekämpfung dieses Parasits werden vom Land gefördert und können nur über die Imkervereine bestellt werden.
  4. Schulungen. Der Landesverband der Imker Mecklenburg und Vorpommern bietet regelmäßig Anfänger- und Honig-Schulungen an. Diese Schulung sind u.a. Voraussetzung für die Förderungmaßnahmen bei Beschaffung von technischen Hilfsmitteln Ausrüstungsgütern (Honigschleuder, Wachsschmelzer etc.) oder für die Verwendung des Imker-Honigsglases des Deutschen Imkerbundes.

An jedem ersten Dienstag im Monat um 19 Uhr findet unser Imker-Stammtisch in der Gaststätte Südeck in der Adolf-Damaschke-Straße in Anklam statt. Dort stehen wir gerne ich lockerer Atmosphäre Ihren Fragen  Rede und Antwort. Oder Sie nehmen telefonisch über 03971 245397 oder per E-Mail über info@imkerverein-anklam.de mit uns Kontakt auf. Wenn Sie isch bereits entschieden haben, Mitglied des Imkervereins Anklam zu werden, können Sie sich hier unseren Aufnahmeantrag herunterladen. Wir würden uns freuen, Sie als zukünftiges Mitglied in unseren Reihen willkommen zu heißen.

Online-Kurse für Neu-Imker

Auf der Seite Die Honigmacher des Apis e.V. gibt es einen Online-Schnupperkurs mit umfangreichen Informationen über die Bienen und die Imkerei sowie einen kostenlosen Online-Anfängerkurs mit Abschlusstest. Dieser Test wurde vom Deutschen Imkerbund entwickelt und finanziert.